part 37
Deacan saß fast dreißig Minuten nur still auf seinen Stuhl herum, den Blaster auf Sera Dawson gerichtet. Sicher, er hätte Manley kontaktieren können, nur er wollte es nicht. Denn er wurde einfach das Gefühl nicht los, als wenn jemand jede seiner Nachrichten mithören konnte.
Dann kam endlich wieder Leben in sein Zimmer. Jemand öffnete schwungvoll die Tür, Deacan rückte seinen Stuhl ein wenig zur Seite, um sowohl Dawson als auch den neuen Besucher sehen zu können.
Der neue Gast entpuppte sich jedoch als alte Bekanntschaft, Chyna betrat den Raum. Erst sah sie ein wenig verwundert auf Dawson, lächelte dann und zog ihre Jacke aus.
„Hättest du mir nicht sagen können, das wir noch Besuch bekommen, Deacan? Dann hätte ich etwas mehr eingekauft.“
Sie stellte ihre vollen Taschen in der Küche ab, dann baute sie sich vor Dawson auf.
„Wie ich sehe, wollten Sie nicht freiwillig zum Essen bleiben. Ja, mein Freund dort drüben mit dem Blaster in der Hand kann da manchmal sehr, sehr ärgerlich sein, wenn man ihn versetzen will.“
Chyna drehte ihren Kopf in Deacans Richtung.
„Na dann erzähl mal.“
„Chyna, darf ich dich mit Sera Lyana Dawson bekannt machen? Ihres Zeichens Attentäterin und Privateer.
Ich hoffe, dass Sie das nicht übel nehmen werden, Sera Dawson. Ich meine die erste Bezeichnung. Ich hätte ja auch Giftmischerin sagen können.“
Deacan kratzte sich mit der Waffe die Stirn, er ließ dabei Dawson nicht aus den Augen. Chyna schien zu verstehen.
„Aha, wohl eine Mission vermasselt?“
Dawson blieb stumm. Chyna fasste ihr Verhalten als ein Ja auf. Sie begab sich zurück in die Küche, kramte in den Einkaufstaschen herum und kam schließlich mit einem Bier wieder zum Vorschein.
Dann nahm sie einfach den Platz neben Dawson ein und begann, ihre Sitznachbarin etwas genauer zu betrachten.
„Sag mal, wo hast du eigentlich unser Clan-Liebchen gelassen?“
„Deine liebe Drake, wie du sie nennst, hat einen Laden voller Waffen für sich entdeckt, sie war nicht davon abzubringen, hinein zu gehen. Sie müsste aber in Kürze hier eintreffen.“
„Super. Sobald Manley hier auftaucht, werden wir ein paar Ideen umsetzen. Zuvor allerdings haben wir hier noch einiges zu erledigen.“
„Hat das etwas mit unseren neuen Gast zu tun?“
Deacan nickte.
„Dawson hat versucht, mich ins Reich der Träume zu schicken. Jemand wird hierher kommen, um dort weiter zu machen, wo das Herzchen, dass da so lieb und still auf der Couch neben dir sitzt, aufgehört hat.
Wir kriegen also noch mehr Besuch zum Abendessen, ich denke, wir sollten etwas einfaches und schnelles kochen, Spaghetti zum Beispiel. Mal sehen, wie viel brauche ich da für ein halbes Dutzend Personen?“
Dawson fand das alles überhaupt nicht komisch.
„Wie können Sie jetzt noch Scherze machen?“
„Hören Sie, nur weil einige Dinge schlecht oder sogar schief laufen verliere ich doch nicht meinen Humor. Zugegeben, es sieht nicht gut aus für mich und meine Freunde, aber im Moment sind wir allesamt quicklebendig und nur das zählt.“
Erneut ging die Tür auf, Drake betrat den Raum. Auch sie sah nur kurz auf Dawson herab.
„Probleme?“
Chyna übernahm die Antwort für Deacan.
„Keine unlösbaren. Ist eine neue Freundin von Deacan. Wenn das so weiter geht, werde ich langsam eifersüchtig. Was hat der Kerl nur an sich, dass ständig Frauen um ihn herum schwirren?“
„Sie müssten es doch wohl am besten wissen, oder? Schließlich sind Sie doch seine Partnerin.“
Sera Drake ging an der merkwürdigen Szenerie vorbei ins Schlafzimmer, dort stellte sie die einzelne Tasche ab, die sie mitgebracht hatte. Wie schon Chyna zuvor begann auch sie damit ihre Tasche zu durchwühlen.
Nur zauberte sie kein Bier hervor, sondern kam mit einen kleinen Blaster wieder herein, mit den sie kurz auf Dawson zielte.
Und dann abdrückte! Das Geräusch des Abzuges, ein markantes „Klick“, ließ Dawson zusammenzucken. Die Waffe war aber nicht geladen, Drake schien einen genauso eigenartigen Humor zu haben wie Deacan.
„Peng!“
Dann führte sie die Mündung der Waffe zu ihren Mund, tat so, als würde sie Rauch vom Schuss weg blasen.
„Ist das deine Art, Probleme zu lösen, Venice?“
Chyna nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche.
„Aber ja doch. So mache ich das seit Jahren.“
Deacan fuhr ihr ins Wort.
„Ich habe da eine Idee. Sera Dawson wird da hübsch mitspielen, oder?“
Dawson hatte gar keine andere Wahl. In Wirklichkeit sah sie sich wohl schon in einer Kiste, zwei Meter tief unter der Erdoberfläche.
Vielleicht würde Deacan sie ja verschonen, wenn sie sich auf seine Seite schlagen würde. Er selbst schien ihre Aktion nicht allzu böse zu nehmen, bei seinen Partnerinnen war sie sich aber nicht so sicher. Vor allem Sera Drake machte ihr irgendwie Angst. Sie hatte eine Eiseskälte in den Augen, so etwas hatte sie noch gesehen.
Deacan stand auf, er sah in die Runde.
„Dann mal los. Ich denke, wir werden nicht sonderlich viel Zeit haben. Und wir müssen noch einige Dinge vorbereiten.“
Dann kniete er sich vor Dawson hin.
„Jetzt zu ihnen. Sie müssen eine Entscheidung fällen.“
Dawson hatte ihre Wahl bereits getroffen, sie beschloss, sich der Situation anzupassen. Deacan wartete ihre Antwort aber nicht ab.
„Eigentlich wollte ich auf Manley warten. Sie scheint aber sehr beschäftigt zu sein, machen wir es mal ohne sie, wird schon schief gehen.“
Er stand wieder auf, gab Chyna die Waffe.
„Pass bitte auf unser Herzchen auf, ja?“
Dann griff er Drake an die Schulter, begab sich mit ihr in die Küche und begann ihr seine Idee zu unterbreiten. Manchmal musste man sich einfach überraschen lassen...
Deacan saß fast dreißig Minuten nur still auf seinen Stuhl herum, den Blaster auf Sera Dawson gerichtet. Sicher, er hätte Manley kontaktieren können, nur er wollte es nicht. Denn er wurde einfach das Gefühl nicht los, als wenn jemand jede seiner Nachrichten mithören konnte.
Dann kam endlich wieder Leben in sein Zimmer. Jemand öffnete schwungvoll die Tür, Deacan rückte seinen Stuhl ein wenig zur Seite, um sowohl Dawson als auch den neuen Besucher sehen zu können.
Der neue Gast entpuppte sich jedoch als alte Bekanntschaft, Chyna betrat den Raum. Erst sah sie ein wenig verwundert auf Dawson, lächelte dann und zog ihre Jacke aus.
„Hättest du mir nicht sagen können, das wir noch Besuch bekommen, Deacan? Dann hätte ich etwas mehr eingekauft.“
Sie stellte ihre vollen Taschen in der Küche ab, dann baute sie sich vor Dawson auf.
„Wie ich sehe, wollten Sie nicht freiwillig zum Essen bleiben. Ja, mein Freund dort drüben mit dem Blaster in der Hand kann da manchmal sehr, sehr ärgerlich sein, wenn man ihn versetzen will.“
Chyna drehte ihren Kopf in Deacans Richtung.
„Na dann erzähl mal.“
„Chyna, darf ich dich mit Sera Lyana Dawson bekannt machen? Ihres Zeichens Attentäterin und Privateer.
Ich hoffe, dass Sie das nicht übel nehmen werden, Sera Dawson. Ich meine die erste Bezeichnung. Ich hätte ja auch Giftmischerin sagen können.“
Deacan kratzte sich mit der Waffe die Stirn, er ließ dabei Dawson nicht aus den Augen. Chyna schien zu verstehen.
„Aha, wohl eine Mission vermasselt?“
Dawson blieb stumm. Chyna fasste ihr Verhalten als ein Ja auf. Sie begab sich zurück in die Küche, kramte in den Einkaufstaschen herum und kam schließlich mit einem Bier wieder zum Vorschein.
Dann nahm sie einfach den Platz neben Dawson ein und begann, ihre Sitznachbarin etwas genauer zu betrachten.
„Sag mal, wo hast du eigentlich unser Clan-Liebchen gelassen?“
„Deine liebe Drake, wie du sie nennst, hat einen Laden voller Waffen für sich entdeckt, sie war nicht davon abzubringen, hinein zu gehen. Sie müsste aber in Kürze hier eintreffen.“
„Super. Sobald Manley hier auftaucht, werden wir ein paar Ideen umsetzen. Zuvor allerdings haben wir hier noch einiges zu erledigen.“
„Hat das etwas mit unseren neuen Gast zu tun?“
Deacan nickte.
„Dawson hat versucht, mich ins Reich der Träume zu schicken. Jemand wird hierher kommen, um dort weiter zu machen, wo das Herzchen, dass da so lieb und still auf der Couch neben dir sitzt, aufgehört hat.
Wir kriegen also noch mehr Besuch zum Abendessen, ich denke, wir sollten etwas einfaches und schnelles kochen, Spaghetti zum Beispiel. Mal sehen, wie viel brauche ich da für ein halbes Dutzend Personen?“
Dawson fand das alles überhaupt nicht komisch.
„Wie können Sie jetzt noch Scherze machen?“
„Hören Sie, nur weil einige Dinge schlecht oder sogar schief laufen verliere ich doch nicht meinen Humor. Zugegeben, es sieht nicht gut aus für mich und meine Freunde, aber im Moment sind wir allesamt quicklebendig und nur das zählt.“
Erneut ging die Tür auf, Drake betrat den Raum. Auch sie sah nur kurz auf Dawson herab.
„Probleme?“
Chyna übernahm die Antwort für Deacan.
„Keine unlösbaren. Ist eine neue Freundin von Deacan. Wenn das so weiter geht, werde ich langsam eifersüchtig. Was hat der Kerl nur an sich, dass ständig Frauen um ihn herum schwirren?“
„Sie müssten es doch wohl am besten wissen, oder? Schließlich sind Sie doch seine Partnerin.“
Sera Drake ging an der merkwürdigen Szenerie vorbei ins Schlafzimmer, dort stellte sie die einzelne Tasche ab, die sie mitgebracht hatte. Wie schon Chyna zuvor begann auch sie damit ihre Tasche zu durchwühlen.
Nur zauberte sie kein Bier hervor, sondern kam mit einen kleinen Blaster wieder herein, mit den sie kurz auf Dawson zielte.
Und dann abdrückte! Das Geräusch des Abzuges, ein markantes „Klick“, ließ Dawson zusammenzucken. Die Waffe war aber nicht geladen, Drake schien einen genauso eigenartigen Humor zu haben wie Deacan.
„Peng!“
Dann führte sie die Mündung der Waffe zu ihren Mund, tat so, als würde sie Rauch vom Schuss weg blasen.
„Ist das deine Art, Probleme zu lösen, Venice?“
Chyna nahm einen kräftigen Schluck aus der Flasche.
„Aber ja doch. So mache ich das seit Jahren.“
Deacan fuhr ihr ins Wort.
„Ich habe da eine Idee. Sera Dawson wird da hübsch mitspielen, oder?“
Dawson hatte gar keine andere Wahl. In Wirklichkeit sah sie sich wohl schon in einer Kiste, zwei Meter tief unter der Erdoberfläche.
Vielleicht würde Deacan sie ja verschonen, wenn sie sich auf seine Seite schlagen würde. Er selbst schien ihre Aktion nicht allzu böse zu nehmen, bei seinen Partnerinnen war sie sich aber nicht so sicher. Vor allem Sera Drake machte ihr irgendwie Angst. Sie hatte eine Eiseskälte in den Augen, so etwas hatte sie noch gesehen.
Deacan stand auf, er sah in die Runde.
„Dann mal los. Ich denke, wir werden nicht sonderlich viel Zeit haben. Und wir müssen noch einige Dinge vorbereiten.“
Dann kniete er sich vor Dawson hin.
„Jetzt zu ihnen. Sie müssen eine Entscheidung fällen.“
Dawson hatte ihre Wahl bereits getroffen, sie beschloss, sich der Situation anzupassen. Deacan wartete ihre Antwort aber nicht ab.
„Eigentlich wollte ich auf Manley warten. Sie scheint aber sehr beschäftigt zu sein, machen wir es mal ohne sie, wird schon schief gehen.“
Er stand wieder auf, gab Chyna die Waffe.
„Pass bitte auf unser Herzchen auf, ja?“
Dann griff er Drake an die Schulter, begab sich mit ihr in die Küche und begann ihr seine Idee zu unterbreiten. Manchmal musste man sich einfach überraschen lassen...